2.7.15

Mein Vater






Lieber Papa!
Es ist mir vollkommen klar, dass wir in einer Welt
geboren werden, die in keinster Weise perfekt ist!
Wir müssen Alle auch wieder gehen aus dieser widrigen Welt.
Du hattest es nicht leicht, 
Deinen Vater im Krieg verloren zu haben.
Irgendwie sind wir schon eine chaotische Sippschaft.
Dein missratener Sohn, der nichts zu Wege brachte,
und jetzt eine Frührentnerin ist.
Aber glaub mir eines, er wollte eine Familie mit Kindern,
es wollte aber nicht sein, 
und da konnte er noch so viel dafür tun, mit seinen Möglichkeiten!
Ja ich sage Rentnerin, weil er für sich den Mut aufbrachte,
mit seinen oder ihren, innersten Frieden zu finden.
Auch wenn diese nicht perfekte Welt dafür sorgt,
in Unfrieden zu bleiben. Aber hab keine Sorge, denn als
Carola stehe ich auch meine Frau, und es geht mir gut.
Wie kann man Dir was erklären, 
warum und wieso es in mir dauernd so gärte? 
Du als starke Person,
die uns Kindern zu gerne aufzeigte was richtig ist!
Und Deine Worte und Gedanken waren dann auch Fakt.
Papa ich hatte Dich auch lieb, trotz schwerer Umstände
mit Kinderheimen, und meiner Spastik.
Aber wer macht denn alles richtig im Leben?
Du hast uns oft und viel zum lachen gebracht.
Aber zu oft hatte ich auch das Gefühl, nur in einen
Steinhaus zu sein, und das wars.
Ja , Du hast mir von Deiner Lebensmühe in Bares,
meinen Anteil zukommen lassen.
Will auch nicht vergessen, 
wie Du mich in den Krankenhäusern und Kurkliniken
in meinen schweren Zeiten mit den 
Morbus Crohn, Anteil genommen hast.
Dafür Danke ich Dir auch nochmals sehr innigst!
Ich wünsche Deiner Seele eine Welt von mehr
Gefühl und nicht nur stark und mächtig zu sein!
Ein viel offeneres miteinander reden in der Sicht der Anderen!
Du hattest in Deinen Leben hier eine treue gute Ehefrau,
und Kinder die in Deinen Ansehen alle Ihren guten
Lebensweg gegangen sind und Ihn auch haben.
Ja Du hast mich verstossen und werde es weiter in mir tragen....
Aber glaube mir eines, es war auch für mich eine verdammt
schwere Entscheidung meine Carola nach aussen zu bringen.

Was ist sinnvoll?
Was ist verwunderlich?
Was ist normal?
Was ist akzeptabel in dieser Welt?
Der Hergott konfrontiert uns mit Allen!
Und wir leben das was ich und Du als ehrlich empfinden.

2 Kommentare:

  1. Dein Text ist sehr sehr emotional! Als mein Vater vor 6 Jahren starb, war ich nur bei seinen Seeliggottesdienst in der Kirche. Mehr wollte und konnte ich nicht... In meinen Herzen lebt er trotzdem weiter, auch wenn ich viel bitteres mit ihm erfahren musste. Ach wie oft weine ich innerlich, vom Leben so geprüft zu sein mit meinen Vater. Aussenstehende können oder wollen nicht verstehen was mir alles widerfuhr... Nicht nachdenken wieso warum? Nur seinen eigenen Weg weiter gehen, auch wenn bei mancher Melancholie Tränen fließen. Diese Tränen sind am Ende die unendliche Sehnsucht nach Liebe im ewigen Licht. Wo wir alle schauen wenn unsere Reise hier endet und wo anders weiter geht. Wie auch immer.

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  2. https://www.youtube.com/watch?v=2uWf8eRYHCI&feature=share

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Tunnel durch Raum und Zeit

Tunnel durch Raum und Zeit
von Monika Crepes, Wien

Tagebuch

16. Dezember 2013

die nächsten 14 Tage, hoffentlich aber nur 14 Tage, nur noch Nachtschicht!